Lord Voldemort's Rising

Na da konnte er Lucius nur zustimmen. Einen Kamin im Keller zu bauen war wirklich nicht besonders praktisch. Aber was scherte ihn das? Sollten sich die Malfoys doch Kamine hinbauen wo sie wollten, er musste nie wieder hierher zurückkommen.
Der Stoß in den Rücken, der ihn in eine dunkle, modrige Zelle beförderte, ließ ihn über diese Sache noch einmal ganz anders denken. James strauchelte in den dunklen Raum und rannte sofort zurück zu der Tür die man hinter ihm zuwarf. "Lassen Sie mich raus!" ,schrie er und hämmerte gegen die Tür. "Sind Sie verrückt geworden? Was wollen Sie denn von mir?!" Der Gryffindor konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Er hasste die Dunkelheit und er hasste kleine Räume. Er hatte immer das Gefühl erdrückt zu werden wenn er sich in einem solchen befand. Noch einmal schlug und trat der junge Potter gegen die Tür.
Was hatte er denn schon für einen Nutzen für die Malfoys? Geld hatten die ja wohl genug. "Sie sollen mich rauslassen haben Sie nicht gehört!" ,schrie er.

Lucius Malfoy konnte nun endlich grinsen. Das war ein herrliches Bild für ihn. Wie gern hätte er aber Potter Senior in dieser Zelle sitzen sehen. er lehnte sich lässig gegen die schmutzige kalte Mauer und lächelte James Potter an.
"Hör mal, James", sprach er ihn nun auch beim Vornamen an. "Wir tun dir doch nur einen Gefallen, mein Lieber. Deine Eltern wollten dich sowieso los werden. Für sie bist du nur ein Klotz am Bein, dein Vater bereut es sogar schon, dich nach seinen beiden Liebsten benannt zu haben", meinte der ältere Malfoy nun mit einem sanftem Lächeln im Gesicht.

Dieser Raum war viel zu klein, viel zu dunkel. James brach der kalte Angstschweiß aus. Er konnte Lucius Malfoy durch das kleine Gitterfenster Grinsen sehen. Am liebsten hätte er dem alten Mann den Hals umgedreht. Besser gleich zweimal. "Erzählen Sie nicht so einen Müll und lassen Sie mich hier raus!" ,schrie er weiter und schlug erneut gegen die Tür. Doch diese Aussage machte ihn ein wenig betroffen. Wie oft hatte James sich schon eingebildet, seine Eltern würden ihm genervte Blicke zuwerfen. Sie waren immer gereizt ihm gegenüber und sie beschuldigten immer zuerst ihn wenn etwas passiert war. Der Gryffindor schluckte und rüttelte heftig an den Gitterstäben. "Ich will hier raus! Lassen Sie mich sofort hier raus!!"
Langsam aber sicher bekam er Panik. Als ihm bewusst wurde dass das Rütteln nichts brachte lief er in dem Kerker hin und her wie ein Tiger im Käfig. "Mein Vater würde mich nie loswerden wollen!" ,fauchte James und versuchte durch die Gitterstäbe nach Lucius zu greifen. "Was wollen Sie von mir?!" Er bekam den Stoff von Lucius Hemd zwischen die Finger und zog so daran, dass Malfoy nun gegen die Tür gepresst wurde.

Lucius Malfoy tat die ganze Szene mit einem Lächeln ab. Potter würde leiden. Das schwor er sich. Als Potter jedoch sein Hemd ergriff, verschwand sein Lächeln kurz. Er versuchte sich loszureißen und schaffte es auch schließlich.
"Pass auf, was du tust, Potter. Oder willst du hier unten verhungern?", meinte der Blonde und strich sich seine Kleidung wieder glatt. Das würde noch ganz viel Ärger mit dem Jungen geben, aber diesen nahm er gern in Kauf, wenn so der Dunkle Lord wieder zurückkam.
"Und es ist mir auch egal, ob du mir glaubst oder nicht. Aber es sieht doch ein Blinder, dass dein Vater, deine beiden anderen Geschwister lieber hat als dich. Er bevorzugt die beiden. Sogar Albus, der in Slytherin ist, sagte er ernst, jedoch kam der letzte Satz dann eher belustig, da er den Jungen verspotten wollte.

Hierdrin konnte er nicht bleiben. Sollten sie ihn doch wenigstens in eine größere Zelle stecken. Hier würde James verrückt werden. Konnte ein Mensch sich so herunterhungern dass er sich durch dieses Gitter zwängen konnte? Der Gryffindor bezweifelte es stark, denn ansonsten würde er schon von sich aus auf das Essen verzichten. Da brauchten die Malfoys ihm nicht mehr zu drohen.
Doch die nächsten Worte die Lucius Malfoy ihm gnadenlos an den Kopf warf, waren für James wie ein Schlag ins Gesicht. Als hätte Malfoy seine Gedanken gelesen. Genau das dachte er jedesmal wenn sein Vater ihn wieder einmal anschrie. Er war doch derjenige der Harry in seiner Schulzeit am ehesten glich. Er war derjenige der nach Gryffindor gekommen war, er war derjenige der in seiner Quidditchmannschaft Sucher und Kapitän geworden war und Albus war es nicht.
James bemerkte dass er eine Zeitlang ohne sich zu rühren auf einen Fleck gestarrt hatte. Damit hatte Malfoy ihn tatsächlich kalt erwischt. Doch so leicht ließ sich der Gryffindor nicht unterbuttern. "Albus und Lily sind jünger als ich. Alle jüngeren Geschwister werden bevorzugt. Davon habt ihr Malfoys keine Ahnung! Ihr seid doch alle verwöhnte Einzelkinder!" ,fauchte James. Doch die bittere Pille die Lucius ihn hatte schlucken lassen, tat ihre Wirkung. James war tatsächlich verunsichert was seine Eltern anging. Wollten sie ihn tatsächlich loswerden?

Lucius blickte den jungen Potter unverändert an. Innerlich konnte er nur lachen. Er hatte erreicht was er damit hatte erreichen wollen. Die kurze Stille, die eingetreten war, bewies, dass der Junge seine Zweifel hatte.
"Ach und du findest es also richtig, dass deine jüngeren Geschwister bevorzugt werden?", fragte er James dann und hob dabei eine Augenbraue. Kurz strich er sich sein Haar aus dem Gesicht und wandte sich dann wieder dem Gryffindor zu.
"Aber du kannst mir auch nicht wirklich erzählen, dass alle kleinen Geschwister bevorzugt werden. Sieh es einfach ein, dein Vater liebt deine Geschwister mehr als dich. Du bist ihm nur ein Klotz am Bein. Man kann eure Streitereien ja bis hierher hören. Sehr unschön, wenn du mich fragst. Hörst du Draco jemals mit seinem Sohn schreien? Schreit dein Vater mit den anderen auch so wie mit dir?", hakte er weiter nach. Frei nach dem Motto, in der Wunde weiterstochern.

James schlang seine Arme um seinen Körper als würde er ansonsten auseinanderfallen. So ähnlich fühlte er sich auch. "Sind Sie jetzt zum Psychologen mutiert!?" ,ärgerte sich James und rüttelte wieder an den Stäben. "Lassen Sie mich endlich raus! Was wollen Sie denn von mir?" ,fragte er erneut.
Natürlich schrie sein Vater nicht besonders oft mit seinen Geschwistern herum. Wenn er es sich recht überlegte schrie er die beiden nie an. Dabei war Lily auch nicht gerade brav. Sie steckte mitten in der Pubertät und rebellierte gegen alles und jeden. "Dass Ihr Sohn nicht mit Scorpius rumschreit kann ich nicht wissen. Ich bin heute zum ersten Mal hier falls sie sich erinnern!"
Der Frust und der Schmerz den Lucius in James auslöste, wandelte der Gryffindor in Ärger um. Und dieser Ärger richtete sich gegen den ältesten Malfoy im Haus. Doch er hatte auch jedes Recht dazu, immerhin hatte dieser Kerl ihn gerade in eine Zelle gesperrt.

Lucius genoss es richtig Potters Sohn leiden zu sehen. Das war Balsam für die Seele und es half dem Dunklen Lord auch noch. Aber bei der Schlacht waren auch viele Todesser gestorben, dass hieß, das sie wieder von ganz von vorne anfangen mussten. Neue Anhänger suchen und so. Das würde nicht leicht werden.
Lucius wurde wieder aus seinen Gedanken gerissen, als Potter wieder an den Gitterstäben rüttelte. "Schrei und mach so viel Lärm wie du nur willst, es wird dich niemand hören, James", sagte er dann zu dem Jungen. Die Wände waren schalldicht und zur Sicherheit hatte Lucius seinen Sohn beauftragt einen Zauber darüber zu legen. Auch wenn dieser nicht zu gebrauchen war, aber es diente zur Sicherheit.
"Naja, das Geschreie von deinem Vater und dir hört man viel zu oft. Ist nicht abzustreiten, dass ihr ein ziemlich schlechtes Verhältnis zueinander habt und das wo dir doch so viel Mühe gibst, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Du spielst Quidditch, bist Kapitän und Sucher der Mannschaft, bist im Hause Gryffindor, dein Erzfeind ist ebenfalls ein Malfoy. Aber diese Mühe ist umsonst, James. Deinem Vater scheint es egal zu sein", schüttete er noch mehr Salz in die Wunde.

Dieser Typ war doch vollkommen bekloppt. Wieso zum Teufel hielt er ihn hier fest. James fand dafür keine Erklärung. "Sie werden mich in der Schule vermissen. Man wird nach mir suchen lassen." ,giftete James. Die Rektorin und die meisten seiner Mitschüler wussten dass James nicht nach Hause gefahren war, dass er lieber in der Schule geblieben war.
"Ich versuche nicht die Aufmerksamkeit meines Vater auf mich zu ziehen!" ,zischte der junge Potter und rüttelte erneut an den Stäben, obwohl er genau wusste dass es zwecklos war. Er war viel zu schwach, da müsste er schon zu Hulk werden um diese Teile auseinander zu kriegen. "Ich bin nach Gryffindor gekommen weil mich der Hut dorthin gesteckt hat, ich spiele Quidditch weil es mir Spaß macht, ich bin Sucher und Kapitän weil ich in dem was ich tue gut bin und ich verachte Ihren Enkel weil er einfach ein Arschloch ist!" ,keifte der Gryffindor und ärgerte sich im Nachhinein dass er sich dazu hatte hinreißen lassen sich vor Lucius zu rechtfertigen.

Jetzt konnte Lucius nicht anders und musste einfach auflachen. "Oh ja, einige werden dich vielleicht vermissen. Aber du glaubst doch nicht im ernst, dass sie zuerst bei uns suchen werden. Oder hast du jemandem erzählt das du uns einen Besuch abstattest? Mitten in der Nacht?", sagte der blonde Malfoy in sarkastischen Tonfall.
Sie würden Potter ja vielleict vermissen, aber Lucius war sich sicher, dass sie nicht zuerst zu ihnen kommen würden. Warum auch? Und wenn sie dann doch mal auf die Idee kamen, was er auch stark bezweifelte, dann wäre Voldemort schon längst aus diesem Ring befreit.
Seine Belustigung ließ er sich jetzt deutlich anmerken. "Ja, Potter, red's dir nur ein. Wenn es dir dann besser geht..", sagte er und verdrehte dabei seine Augen. Lucius wandte sich vom Kerker ab. "Nunja ich hab noch andere Verpflichtungen, also..

"Nein warten Sie!" ,rief James ihm nach. Dass er den Malfoy aufhalten wollte, hatte nur einen Grund. Er wollte hier unten nicht allein sein. Er würde verrückt werden. James hatte eine furchtbare Phobie vor dunkeln, engen Räumen und dass hier war definitiv einer. "Ich bin doch nicht hier damit Sie mir sagen können dass die Beziehung zwischen meinem Vater und mir verkorkst ist. Sagen Sie mir wieso Sie mich hier unten einsperren!" ,schrie er und trat und rüttelte an dem Gitter.
Dem Gryffindor schlug das Herz bis zum Hals. Er brauchte jemanden zum reden, jemanden der ihn ablenkte und da verschmähte er auch keinen der Malfoys. Wenn es sein musste hätte er sich hier auch mit Lord Voldemort persönlich gestritten, wenn er nur nicht allein sein musste.

Lucius Malfoy grinste und blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. Hatte er etwa eine Schwachstelle des Jungen getroffen? Sein Grinsen wurde breiter bis es verschwand. "Doch bist du", sagte er ausdruckslos und setzte sich wieder in Bewegung. Kurz vor der Treppe blieb er allerdings noch einmal stehen. "Nachher wird dir jemand dein Mittagessen bringen, wir wollen ja nicht das du uns verhungerst", sagte er und verschwand nun laut lachend.

...

Nach dem Mittagessen wollte Scorpius eigentlich nach draußen zu seinen Freunden gehen, aber sein Großvater drückte ihm ein Tablett in die Hand und schickte ihn damit zu Potter in den Keller, oder besser Kerker. Seufzend schritt er die steinernen Treppen hinunter in das derzeitige Verlies des jungen Potters und schob das Tablett durch den Schlitz.

Zusammengekauert saß James auf dem kalten Boden. Er zitterte am ganzen Leib und der Schweiß war ihm von neuem ausgebrochen. Seinen Kopf hatte er auf die angezogenen Knie gelegt um den kleinen Raum nicht so sehr wahrnehmen zu müssen. Scorpius hörte er erst, als dieser ihm das Essen in die Zelle schob. James hob den Kopf. "Lass mich hier raus." ,murmelte er mit bebender Stimme. Noch nicht einmal ärgerlich war er mehr. Das klaustrophobische Gefühl hatte ihn übermannt und er konnte nicht mehr. "Was wollt ihr denn von mir? Meine Eltern geben euch alles was ihr wollt. Bitte lass mich raus." Malfoy anzubetteln war für ihn das Schlimmste. Sich so angreifbar zu machen...das war normalerweise ganz und gar nicht nach James' Geschmack. Langsam kam der junge Potter auf die Beine und lief zittrig hinüber zum Gitter.

Scorpius seuftzte. Klar, er würde Potter frei lassen. Er hatte ja Lust von seinem Großvater oder Vater gelyncht zu werden. Der Slytherin verdrehte die Augen. "Iss' was und lass mich mit dem Gejammer zufrieden", sagte Scorpius zu James.
Der junge Malfoy lehnte sich an die dreckige Wand und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Was sollen uns deine Eltern denn geben, was wir nicht besitzen? Wir sind reich Potter, wir brauchen nichts", meinte Scorpius dann kalt. Auch eine leichte Belustigung schwang in seiner Stimme mit. Was sollten James Eltern ihnen denn auch geben. Die Malfoys wollten Voldemort zurück und das konnten sie nur durch Potter.

"Ich weis nicht was sie euch geben sollen! Ich weis ja nicht einmal was ihr von mir wollt!" ,sagte James mit flehendem Ton und hätte fast angefangen zu heulen. Doch soviel Stolz besaß James noch. Er würde auf gar keinen Fall vor Scorpius weinen. "Lass mich raus! Ich halt's hier drin nicht aus, bitte!" ,bettelte er. Essen wollte er nicht. Wenn er noch länger hier drin blieb würde das sowieso nicht drinbleiben. Er hielt es nicht aus, es machte ihn wahnsinnig, er hatte das Gefühl die Wände würden näher kommen. "Weist du was deine Familie hier macht!? Die haben mich eingesperrt! Dein Großvater hat sie doch nicht mehr alle!" ,versuchte James Scorpius ins Gewissen zu reden. Wie konnte der so ruhig dastehen wenn er wusste dass seine Familie aus Verbrechern bestand?

Scorpius ignorierte sein ganzes Gebettel. Selbst wenn er es wollte, er könnte ihn nicht befreien. Sein Großvater würde ihm den Kopf abschlagen. Potter sollte seiner Meinung nach, einfach essen und sich mit der Sache abfinden.
Okay, er stellte sich das vielleicht ein bisschen zu einfach vor, aber es war ihm egal. Scorpius seuftzte leise und lachte dann auf, als er Potters nächsten Satz hörte. "Ach echt? Das hätt' ich jetzt nicht gedacht, Potter. Ich dachte das hier wär die Luxussweet. Ist sie es denn nicht?", meinte er dann zu diesem, mit sarkasmus triefender Stimme. Als ob ihm das nicht klar wäre. Er schüttelte seinen Kopf über Potters Blödheit. Wobei, James konnten sie ja eigentlich gar nicht mehr frei lassen. Immerhin war sein Vater ein hohes Tier im Ministerium und sein Großvater war Askaban schon einmal nur um haaresbreite entkommen.

"Sag deinem Großvater er soll mich wenigstens in einen größeren Raum stecken!" ,bettelte er weiter. "Du weist dass ich das Wort 'bitte' in deiner Gegenwart nie benutzen würde. Aber bitte lass mich hier raus!" Falls er hier lebend rauskommen würde, würde Scorpius ihm das ewig vorhalten, da war sich James sicher. Sein Stolz hatte hiermit einen ziemlich starken dämpfer bekommen. Er fragte sich ob sein Vater sich auch so verhalten hätte, wäre er an James' Stelle gewesen. Wahrscheinlich nicht...
Doch James war nicht Harry, dass hatte sich schon lange herausgestellt, denn wenn man den Charakter der beiden betrachtete, waren sie von grundauf verschieden. Vielleicht war das der Grund weshalb sie sich nicht verstanden.
"Wenn dein Großvater nicht will dass ich sterbe soll er mich gefälligst in einen größeren Raum schaffen!" ,sagte James nun mit festerer Stimme als zuvor.

Scorpius sagte nichts. Was sollte er auch sagen? Er wünschte James diese Situation nicht. Aber er hatte den Ring und durch sein Leid, würde der Dunkle Lord wieder zurückkehren. Also..
"Sorry, aber die Zellen hier sind nicht größer", versuchte er kühl zu bleiben. Wo sollte sein Großvater ihn denn auch sonst hinbringen? In den anderen Räumen könnte er schließlich abhauen. Okay, man könnte sie mit einem Zauber versehen, aber..egal. Wie gesagt, Potter musste leiden.
Scorpius starrte die Wand an und meinte dann ausdruckslos, "Iss' einfach und lass mich zufrieden."

"ICH WILL NICHTS ESSEN DU IDIOT! ICH WILL HIER RAUS!" ,schrie James und trat gegen das Tablett sodass einzelne Essensstücke durch die Gitter flogen. In seiner Panik bemerkte James nicht einmal dass Scorpius nicht so kalt und unmenschlich war, wie er sich gerne gegeben hätte und auch die Entschuldigung, die vielleicht gar nicht so unecht gewesen war, ging in seiner Panik unter. James konnte schon seinen verrotteten Leichnahm in dieser Zelle liegen sehen. Doch das Schlimmste an seiner Situation war, nach dem engen Gefängnis in dem er saß, dass er nicht wusste was auf ihn zukam. Man hielt ihn fest ohne ihm zu sagen wieso.
"Du würdest mich doch nicht hier drin verrotten lassen...wir haben nie viel voneinander gehalten. Das weist du sogut wie ich...aber du würdest mich doch nicht sterben lassen...das traue ich dir nicht zu. Bitte!" ,jammerte James wieder los und griff nach Scorpius' Hemd.

Scorpius zuckte leicht zusammen, als Potter aufeinmal laut losbrüllte. Er verstand ihn ja. Aber es machte die Sache doch auch nicht besser. Scorpius seuftzte leise. Er stand in einer Zwickmühle. Er wünschte Potter nicht in solch eine Lage, aber was sollte er denn bitte machen und erklären konnte er es ihm ja auch nicht. Das hatte ihm der Dunkle Lord doch verboten. Was wäre, wenn Voldemort dann seiner Familie etwas antun würde? Nein, das würde Scorpius niemals zulassen.
Er ließ es zu, dass Potter ihn an seinem Hemd packte und wandte seinen Blick von dem Gryffindor ab. Er sah betrübt zu Boden. "Ich kann nicht..", sagte er dann schließlich.

"Du kannst sehr wohl." ,erwiederte James und krallte sich förmlich an das Hemd des Slytherins. Dass es einmal so weit kommen würde hätte der junge Potter nie gedacht. Aber dass Scorpius nicht der böse Kerl war, für den er sich zu Anfang gehalten hatte war nicht zu übersehen. Wenn das Reue war, dann war es das einzige was James noch hier heraushelfen konnte. Dann war Scorpius der einzige der ihm helfen konnte. "Ich bleibe hier. Mach nur die Tür auf und ich warte bis dich niemand mehr verdächtigen kann mich rausgelassen zu haben. Ich schwöre es dir! Ich bleibe hier, ich schleiche mich raus wenn alle schlafen. Bitte!" ,unwillkürlich begann James Scorpius an seinem Hemd zu ziehen.
Genau in diesem Moment begann der Ring, den er am Finger trug zu glühen. Er glühte grün auf, doch James bemerkte es gar nicht.

Scorpius riss sich unsanft von dem Klammergriff des Slytherins los. Er konnte ihm nicht helfen. Voldemort hörte doch zu!? Das ginge nicht. Er würde seine Familie in Gefahr bringen und der Dunkle Lord würde nicht zurückkehren können.
"Nein, ich kann nicht. Versteh das doch endlich", fuhr er den Jungen an. Er sah wieder auf und bemerkte das Leuchten des Ringes. Potter schien es nicht bemerkt zu haben. Was hatte das auf sich?
"Was ist damit?", fragte er und deutete auf den Ring an James' Finger.

Scorpius riss sich los. Damit war es dann wohl amtlich. James würde in diesem Rattenloch eingehen wie eine vertrocknete Blume. Doch Scorpius ging nicht, er fragte ihn nach dem Ring.
Verwundert hob James seine Hand und nun sah auch er das seltsame grüne Leuchten. Vielleicht war das ja so im dunkeln...,dachte sich der Gryffindor. So genau hatte er in der Dunkelheit noch nicht darauf geachtet. "Das...ist ein zerstörter Horkrux von Lord Voldemort." ,erwiederte James und ließ sich zurück auf den kalten Boden sinken. "Mein Vater sagt Dumbledore hat ihn zerstört...das hat seine Hand verschrumpeln lassen." Wenn er schon nicht hier rauskam, dann wollte er wenigstens jemanden zum reden haben, damit er nicht wieder seiner Phobie verfiel. "Das der im dunkeln leuchtet wusste ich allerdings nicht."

Scorpius horchte neugierig zu. Also war dies ein vermeintlich vernichteter Horkurx. Sonst könnte Voldemort ja nicht wieder hier sein. Draco, sein Vater, hatte Scorp etwas über Horkruxe erzählt und sein Großvater ebenfalls. Solange nicht alle Horkruxe vernichtet waren, lebte man ewig.
"Vielleicht ist das ja ein Zeichen, das deine Hand auch bald verschrumpelt", meinte Scorpius mit trockenem Humor. Was es mit dem Verschrumpeln der Hand auf sich hatte, wusste Scorp nicht. Vielleicht eine Art Sicherheitsmechanismus, oder so. Er hatte keine Ahnung. Scorp wusste dies schließlich nur aus Erzählungen von seinem Vater und seinem Großvater. Das über Dumbledore hatte er nichtmal gewusst. Lucius mochte Dumbledore nicht besonders.

"Witzig." ,meinte James nicht minder trocken und versuchte den Ring abzunehmen, was ihm aber einfach nicht gelingen wollte. Dabei hatte er eigendlich recht schmale, feminine Hände. Aber irgendwie schien der Ring wie festgeklebt zu sein. "Naja, eigendlich war sie nicht verschrumpelt, sondern verbrannt. Mein Dad hat erzählt dass es bei einigen von diesen Dingern solche Schutzmechanismen gab. Aber er, mein Onkel und meine Tante haben bei keinem Versuch etwas abbekommen." ,murmelte er vor sich hin während er immernoch versuchte das Ding abzunehmen. James fluchte leise und zerrte an dem Ring, leider vergebens. "Das blöde Ding!" ,murrte er. "Scheint als hätte ich bei euch zugelegt, ich bekomm ihn nicht ab. Kocht deine Mutter den Tee mit Fett?" ,fragte er halb spaßend und rang sich tatsächlich ein Lächeln ab. Solange er nicht allein war, war es erträglich.