Ungewünchte Begegnung?

Scorpius verdrehte seine Augen, als sie nun nach seinem Namen fragte. "Nein, Salazar Slytherin", meinte er dann ironisch und sah wieder zum Sternenhimmel. Kate ging ihm schon langsam auf die Nerven. Wie eigentlich jedes Mädchen nach einer Woche. Er seuftzte und wandte sich dann wieder zu dem Mädchen. "Was machst du hier?", fragte er sie nicht gerade freundlich. Er wollte seine Ruhe haben und da war sie unerwünscht.

Rose runzelte die Stirn... "Was ich hier mache? Das sollte ich dich lieber fragen! Ich bin hier andauernd... Das ist mein Lieblingsplatz!", sagte sie und legte den Kopf schief. In der Dunkelheit sah er gar nicht so hübsch aus...

Der Slytherin zog eine Augenbraue in die Höhe. "Das wär mir aber neu..", murmelte er dann. Kate hatte ja Angst in der Dunkelheit und sie würde nie wo alleine hingehen, da sie immer in Gefolgschaft von ihren Freundinnen war und es brauchte im Mittelpunkt zu stehen. Scorp seuftzte.
Scorpius wandte seinen Blick wieder von dem Mädchen ab und sah zum Sternenhimmel hinauf.

"Von wegen...", sagte sie und trat nun an die Brüstung. Das Mondlich schien auf den Turm und Rose war jetzt zu erkennen... Zwar nur undeutlich, aber als niemand anderes. Sie sah in den Himmel. Es war so schön still... Sie mochte die Dunkelheit... und die Stille... Sie genoss es und schloss die Augen. Der Wind wehte durch ihre Haare und Rose lächelte noch mehr. 'Wunderschön...', dachte sie...

Scorp sah zu dem Mädchen, das nun an der Brüstung stand. Das war gar nicht Kate. Er musste über sich selbst lachen. Peinlich, wenn man die eigene Freundin mit einem anderen Mädchen verwechselte. Aber das war doch ein Zeichen, das er mit Kate Schluss machen musste. Er grinste und ließ sich zurückfallen. Die Hände verschränkte er hinter dem Kopf und er schloss seine Augen. Solange Weasley ihn nicht nerven würde, war ihm ihre Anwesenheit egal.

'Ich wusste gar nicht, dass Malfoy so still sein konnte.', dachte das Mädchen und öffnete langsam ihre Augen, die sich so langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Ein paar Vögel zwitcherten und der Himmel färbte sich rot... Das hieß Tagesanbruch... Sie genoss die Stille und den Wind, der ihr durchs Haar blies. Sie schluckte, denn ihr Hals kratzte wieder ein wenig. Ihr ging es soweit wieder ganz gut...Sie musste daran denken, wie sie gestern hier herunter springen wollte und ihr lief eine Träne über das Gesicht... 'Wieso bin ich nur manschmal so extrem dumm?', dachte sie und starrte den Horizont an.

Scorpius war eingenickt und schrak plötzlich hoch, als er Vogelgezwitscher hörte. So ein Mist, dachte er sich und rieb sich verschlafen seine Augen. Er sah zur Brüstung. Rose war immer noch da. Langsam richtete der Slytherin sich auf und streckte sich gähnend.

Rose drehte sich um, als sie sein Gähnen hörte. Sie lächelte verlegen. "Du bist eingeschlafen... ich wollte dich nicht wecken... tut mir leid, das mit den Vögeln...", sagte sie und legte den Kopf schief...
'Er sieht so verschlafen echt niedlich aus...', dachte sie und biss sich auf die Lippe.

Er hörte Rose reden und wandte seinen Kopf dann in ihre Richtung. Ein Lächeln erschien kurz auf seinen Lippen. "Ach schon gut, danke", sagte Scorpius dann nur und stand nun ganz auf. Dann stellte er sich an die Brüstung und sah hinunter. Ein herrlicher Ausblick bot sich ihm. "Weißt du zufällig wie spät es ist?", fragte er Rose dann.

"Ja... es ist halb fünf...", sagte sie und starrte auf ihre Armbanduhr... "Die Anderen stehen erst in zwei Stunden auf... Übrigens... sag Paul, dass es mir echt leid tut... und ich ihn nicht mehr leisen kann.", sagte sie lächelnd und stützte sich dann wieder auf der Brüstung ab. Stille trat erneut ein... Diese Ruhe war schön.

Scorpius nickte, als Rose ihm die Uhrzeit nannte. Fünf Uhr, das war eindeutig zu früh. Er fuhr sich durch sein Haar und hoffte das es nicht peinlih zerzaust war. Dann wandte er sich wieder der Weasley zu. "Mhm", machte er nur. Ob er es ihm tatsächlich sagen würde, wusste er noch nicht. Es wäre immerhin eine gute Rache, ihm noch in dem Glauben zu lassen. Immerhin hatte Paul ihn die letzten Tage ziemlich genervt.

Dann sah sie ihn an. Sie kicherte, als er sich durch die Haare ging, denn jetzt sahen diese ziemlich zerstruppelt aus. "Du siehst aus, als wärst du gerade aufgestanden...", sagte sie leise... 'Echt super niedlich.', dachte sie und legte den Kopf schief.

"Oh man", entfuhr es dem Slytherin und er war erneut mit seinen Haaren beschäftigt. Auch wenn um diese Uhrzeit sicher keiner wach war, wollte er das seine Frisur saß. Die Möglichkeit jemandem über den Weg zu laufen war ja dann doch da.

Rose legte den Kopf schief... "Jetzt siehts noch schlimmer aus... warte...", sagte sie und verdrehte die Augen. Sie ging auf ihn zu und strich kurz durch seine Haare... "So... Jetzt siehts aus wie immer...", sagte sie lächelnd und sah ihn an. 'Er ist so... hübsch...', dachte sie und sah ihn immernoch an. Dann ging sie schnell zwei Schritte zurück... "Tschuldige...", sagte sie, ohne überhaupt zu wissen, für was sie sich entschuldigte.

Scorpius sah das Mädchen überrascht an, als sie zu ihm trat und seine Haare richtete. Er war immer so gemein zu ihr und sie war trotzdem nett zu ihm. Das verstand der Slytherin nicht. Er seuftzte und sah wieder zu Rose die sich jetzt einige Schritt von ihm entfernte. "Äh danke", sagte er dann etwas bedröppelt und kratzte sich am Hinterkopf. Ihre Entschuldigung tat er nur mit einem Handwink ab.

Rose sah den jungen Mafoy lächelnd an. Sie mochte ihn und wusste selber nicht warum... "Sag mal... wieso bist du eigendlich immer so mies drauf? Ich versteh das nicht... ich meine... du bist beliebt... tausend Mädchen stehn auf dich und trotzdem siehst du immer total betrübt und allein aus... Entschuldigig wenn ich das jetzt falsch sehe, aber irgendwie hab ich immer das Gefühl, wenn du jemanden ansiehst...", sagte sie. Sie hoffte, dass sie nichts falsches gesagt hatte, doch irgendwie tat er ihr Leid... Sie hatte nichts und war immer glücklich und er... Sein leidender Gesichtsausdruck und sein falsches Grinsen waren echt nervig!

Scorpius sah Rose verwirrt an. Hatte die sich den Kopf angestoßen, oder warum redete die solchen Bullshit? "Was für ein Gefühl, wenn ich jemanden ansehe?", fragte er sie dann doch neugierig. Echt Weasley gehörte in den Krankenflügel. Nur weil er nicht zu den nettesten gehörte und in letzter Zeit wenig Schlaf gehabt hatte, hieß das noch lange nicht das er immer mies drauf war. Zu seinen Freunden zum Beispiel war er nicht so wie zu ihr. Aber das konnte sie nicht wissen, da sie nicht zu seinen Freunden zählte.

"Ich weiß nicht... in letzter Zeit bist du echt besonders fies... Vergiss es einfach!", sagte sie und ging dann wieder zur Brüstung... Sie schaute nach unten. '...laber nicht immer dummes Zeug Rose!', dachte sie...

"Ah!", machte er sich dann über sie lustig. Wann kapierte sie es endlich einmal, dass er ein Malfoy war? Er hatte keine Lust nett zu anderen zu sein. Arroganz und Hochmütigkeit..so wurde er erzogen und er würde sich auch nicht ändern. Nein, er vergötterte seinen Vater und würde sich hundertprozentig nicht ändern.

Sie sah dem Sonnenaufgang zu. Die Sonne erhob sich hinter dem Horizont... und die ersten Sonnenstrahlen trafen ihre roten Haare. Dadurch sahen sie roter aus, als sie eigendlich waren. "So wilde Freunde... nimmt ein wildes Ende... und stirbt im höchsten Sieg, wie Feuer und Pulver, im Kusse sich verzehrt.", murmelte sie leise vor sich hin. Shakespear passte irgendwie zu dem was sie sah und wenn ihr etwas dazu einfällt muss sie es sagen. Sie zittierte sehr gerne. Es machte ihr Spaß... Sie blinzelte leicht, denn das Licht schien ihr in die Augen... "So wunderschön...", sprach sie weiter und bewunderte den Sonnenaufgang.

Jetzt drehte Weasley völlig durch. Verwirrt blickte Scorpius zu ihr. "Ähm..ich will ja nicht unhöflich sein, aber der Krankenflügel wartet", sagte er dann belustigt, da er ihr Gerede nicht verstand. Er kannte Shakespear nicht, da er mit Muggeldingen nicht vertraut war. Sein Vater hätte ihn ja gelyncht, wenn er nach einem Muggelbuch gefragt hätte. Wobei, wann hätte Scorpius je nach einem Buch gefragt, das nichts mit der Geschichte der Zauberei oder Zaubertränke zusammenhing.

"Du kennst Shakespear nicht?", fragte sie ungläubig und drehte sich zu Scorpius. Sie sah ihn mit einem ungläubigen Blick an. "Es sind Theaterstücke... ... Romeo & Julia... Sagt dir das gar nichts?", fragte sie ihn und musste fast lachen, weil er so komisch schaute...
"Naja... als würdest du ein Buch anfassen... Hübsche Jungs haben ehe nichts in der Birne...", sagte sie und grinste fies... Dann drehte sie sich wieder weg...

"Shakespear? Romeo und Julia? Was ist das? Ein Muggelkram?", kam es dann herausfordernd von ihm zurück. Es würde ihn ja nicht wundern, ihre Mutter war schließlich ein Schlammblut. Als sie sagte, dass er nichts in der Birne hätte, ballte er die Hände zu Fäusten. "Pass auf was du sagst, Weasley!", fuhr er sie wütend an und kam ihr gefährlich nahe. Ja, sie hatte wohl recht, das seine Laune in letzter ZEit nicht die beste war, das hing mit seinem Großvater zusammen. Er hatte letztens einen ziemlich heftigen Streit mit ihm gehabt, als er bei ihm war.

Rose riss die Augen auf und streckte beide Arme schütend vor sich, dann kniff sie die Augen zusammen... "War doch nur Spaß... du musst doch nicht gleich so agressiv reagieren!", sagte sie und zitterte. Irgendwie hatte sie in diesem Moment Angst vor ihm. Er sah gefährlich aus. "Das sollte doch nur Spaß sein...", wiederholte sie nocheinmal und zitterte immernoch. Sie konnte nicht weggehen, da hinter ihr schon die Brüstung war... Sie hörte ein paar Ziegel abfallen und nach unten rutschen und ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken...

Scorpius beruhigte sich immer noch nicht. Er sah Rose an, dass sie Angst vor ihm hatte und das war ihm auch gerade recht so. Sie sollte endlich wissen, das er nicht nur ein harmloses Slytherinarschloch war, der sich mit kleinen Scherzen Potter zum Feind gemacht hatte. Nein, er konnte auch anders. Scorpius machte keine Anstalten zurückzugehen, oder irgendetwas sonst. "Ein Scherz? Achja, ich vergaß wie sehr wir darüber gelacht haben"; sagte er sarkastisch, doch sein Blick war immer noch gefährlich un düster.