Streit unter Freunden

"Was meinst du macht der Dunkle Lord mit der Familie einer Blutsverräterin?", fragte er den anderen Slytherin dann unbeeindruckt. Er hatte mit ihr fliehen wollen, sich aber anscheinend nicht genügend Gedanken darüber gemacht. Albus nächste Worte überraschten den jüngsten der Malfoys jedoch. Er wusste nicht so recht was er darauf antworten soll und Albus drehte sich zum Fenster. "Sie..sie war wütend..da sagt man halt solche komischen Sachen", sagte Scorpius dann nur und sah Albus weiterhin an.

"Ich glaube, dass sie noch nie so klar gedacht hatte wie in diesem Moment. Sieh dich doch mal an, du bist ein wahrer Slytherin, ein Malfoy... ihre Eltern würden sich über alle Maße freuen dich bei ihnen begrüßen zu dürfen. Mich wollen sie nur tot sehen, wir müssen unsere Bezkehung geheimhalten",flüsterte Albus schnell. Er fasste sich an die Stirn, was er oft machte, wenn er nachdachte. "Sie wird mich töten müssen, irgendwann erfährt jemand davon und deswegen trenne ich mich lieber jetzt, als wenn sie nachher daran kaputt geht."

Scorpius sah seinen besten Freund erschrocken an. Was redete er denn da? Er sollte gefälligst damit aufhören. Das war doch Schwachsinn. Aber tief in ihm drinnen, wusste Albus recht hatte, mit dem was er gesagt hatte. Veros Eltern wären sicher über einen Malfoy als Schwiegersohn erfreute. Aber es war trotzdem Schwachsinn, weil Albus und Vero sich liebten. Scorpius und Vero hatten allerdings nur freundschaftliche Gefühle füreinander.
"Red keinen Blödsinn. Sie liebt dich und du sie auch, Albus. Willst du das alles einfach so wegwerfen? Ihr habt schon so viel zusammen gemeistert und ihr werdet auch das schaffen, da bin ich mir sicher, Albus", sagte Scorpius dann zu dem Slytherin und verstärkte den Griff um dessen Schulter. Er konnte das doch nicht einfach so beenden. Scorpius verstand zwar nicht viel, eigentlich gar nichts, von Liebe, aber das was er bei den beiden erlebt hatte, war beeindruckend gewesen und Albus konnte das nicht einfach so wegwerfen. Er liebte sie doch.

Albus sah seinen Freund an und spürte den verstärkten Druck.
"Ich liebe sie über alles, Scorp! Lass es mal noch weitergehen, viele Jahre so, dann gehen wir raus aus Hogwarts und dann?
Sollen wir uns heimlich treffen? Alles läuft darauf hinaus, dass sie mich verfolgen werden. Klar, für Vero würde ich wirklich alles tun, aber das macht doch keinen Sinn. Ich will nicht, dass sie für ihre Gefühle für mich bestraft wird, weißt du?"
Man sah Albus die Liebe förmlich an, aber er sah einfach schon weiter als heute. Wenn er sie nun verlassen würde, dann würde sie über ihn hinwegkommen,aber wenn sie sich nicht mehr treffen durften, dann würden beide daran zerbrechen.
"Sag mir was wir machen sollen!", bat er seinen Freund verzweifelt.

Scorpius ließ seine Hand, die Albus Arm festgehalten hatte, sinken. Albus hatte recht. Es wäre ein glatter Bruch, einfacher für Vero zu verkraften. Auch wenn es beiden sehr schwer fallen würde. Warum hatte er nicht gleich daran gedacht? Nein, er hatte geglaubt, er würde sie verlassen weil sie sich den Todessern anschließen wollte. Traurig sah er seinen besten Freund an.
"Es tut mir Leid, Al", meinte er dann leise. Als dieser ihn dann verzweifelt fragte, was er machen sollte. Scorpius wusste es nicht. Es war eine aussichtslose Situation in der die beiden da steckten. "Ich weiß es nicht, Al", gab er dann leise zu und sah zu Boden. Die beiden taten ihm schrecklich Leid und jetzt erst erkannte er, das dessen Liebe von Anfang an zm Scheitern verurteilt war.

Albus sah seinen Freund an und biss sich auf die Lippe um die Tränen zu verdrängen. "Du musst mir dabei helfen stark genug zu sein, wenn ich... ich mit ihr Schluss mache, ja?"
Es klang beinahe schon wie bei einer Beerdigung, aber er sah keinen Ausweg mehr.
Albus ging einen Schritt nach hinten. Was nur tun? Diese Ahnungslosigkeit war beschissen!
"Mir ist es egal, was ihr sied, ihr werdet immer meine Freunde bleiben", sagte er ruhig und lächelte. Es war manchmal echt komisch, wie aussichtslos es schien und erst in dieser Zeit fand Albus seine Ruhe.

Scorpius bemerkte, dass Albus seine Tränen unterdrücken musste. Er sah ihn weiterhin traurig an und nickte. Er würde seinem Freund beistehen, so wie er auch Vero beistehen würde. Der Slytherin hatte großen Respekt vor seinem besten Freund, es musste schwer sein, sich von einem geliebten Menschen trennen zu müssen.
"Ich bin immer für dich da, Al", sagte er dann und zwang sich zu einem Lächeln, was in solch einer Situation nur eine Grimassen werden konnte. Warum musste alles so schwer sein? Seufzend sah er den Slytherin an. "Danke Al, egal was passiert, du wirst auch immer mein bester Freund bleiben", sagte er und nahm Albus dann in den Arm. Er wusste das es schwer werden würde, weil es jetzt ja schon schwer genug war, da seine Eltern nicht einmal was von ihrer Freundschaft wussten, aber es würde schon irgendwie klappen. Al würde immer sein bester Freund bleiben.

Albus fühlte sich gut, als Scorpius ihn in den Arm nahm. Er war schon fast wie ein Bruder und dafür war Albus dankbar.
Sie würden es jedoch schaffen und irgendwann würde Veronica ihm verzeihen können und ihn auch verstehen.
"Wollen wir es noch heute machen oder meinst du ich sollte sie heute in Ruhe lassen?", wollte er von seinem Freund wissen und sah ihn an. Andere Schüler strömten vorbei und gingen in die große Halle. Bald würde es Abendessen geben und da würde Albus sie wieder sehen. Sie würde ihn verfluchen, wenn er Schluss machen würde, aber aufschieben war auch nicht gut.

Veronica sah auf, als sich der Gemeinschaftsraum langsam leerte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr auch, warum. Es war Zeit zum Abendessen. Dennoch blieb sie im Sessel sitzen, hatte eigentlich weder Lust aufzustehen noch verspürte sie ein Hungergefühl. Nach einer Weile seufzte sie. Es hatte doch keinen Sinn hier sitzen zu bleiben. Langsam erhob sich die Slytherin und ging durch den leeren Raum zum Ausgang. Doch sie würde in der Halle wohl Al wiedersehen. Vero ging zur Großen Halle und setzte sich an den Slytherintisch. Albus und Scorpius hatte sie noch nicht gesehen.

Scorpius löste sich wieder von Albus und sah den Jungen dann an. "Weiß nicht, das solltest du selbst entscheiden. Aber dank dran, ich bin für dich da", sagte er und klopfte seinem besten Freund nochmals auf die Schulter. Dann sah er sich in den Korridoren um, die mittlerweile schon ziemlich leer waren. Das Abendessen war nun und Scorp sah Albus an. "Komm, wir sollten mal in die Große Halle zum Abendessen gehen", meinte er dann zu diesem und wartete seine Antwort ab.

Albus nickte und ging mit seinem Freund in die große Halle. Dort waren kaum noch leer Plätze und am Slytherintisch nur welche neben Vero.
Albus ging zu ihr und setzte sich. Die Luft schien zu Eis zu werden, aber Albus wollte partout nicht den Mund aufmachen. Er fing grimmig an zu Essen und sah nur auf seinen Teller.
Noch am selben Abend wolllte er Schluss machen, beziehungsweise musste er.

Veronica nahm sich gerade etwas zu essen, als Albus und Scorpius die Halle betraten. Zu ihrem Leidwesen befanden sich die einzigen freien Plätze neben ihr. Die Luft um sie herum schien zu Eis zu werden, als Al sich setzte. Sie sah ihn nicht an, sondern starrte stur auf ihren Teller und pickte mehr herum, als dass sie aß.

Scorpius betrat nach Al die Halle und sah das nur noch Plätze bei Vero frei waren. Er sah seinen besten Freund kurz an, ehe er sich auch hinsetzte. "Hey Vero", begrüßte er das Mädchen, jedoch ohne gespielte Fröhlichkeit oder so, das konnte er nicht machen, da er ja wusste was Al vorhatte. Seufzend nahm er sich etwas zu essen und schwieg wie die anderen beiden eine Weile. Jedoch wollte er irgendwas sagen, da ihm die Stille unangenehm war. "Na, seid ihr schon mit den Hausaufgaben fertig?", fragte er und kam sich verdammt idiotisch dabei vor.

"Hm! Nicht ganz", antwortete Albus kurz und goss sich etwas zum Trinken ein."Willst du auch?", fragte er Vero und sah ihr dumpf in die Augen. Sie sollte ihn vielleicht leiber ganz hassen, dann würde sie es ganz anders verkraften.
Seufzend sah er den Tisch entlang, während er immer noch auf ihre Antwort wartete.
Irgendwas musste geschehen, sonst würde er noch durchdrehen.

"Hallo Scorp" sagte Vero leise, sah ihn jedoch nicht an. Bei der nächsten Frage des Malfoys fuhr ihr Kopf hoch und in ihre Augen trat ein erschrockener Ausdruck. "Oh Verdammt. Wir hatten ja Hausaufgaben auf." Na klasse. Sie war im Moment wohl überhaupt nicht in der Lage sich auf Hausaufgaben zu konzentrieren. Als Al sie fragte, ob sie auch etwas zu trinken mochte nickte sie nur, sah ihn jedoch nicht an, aus Angst, was ihre Augen alles verraten würden. Wie sollte das alles nur weitergehen?

"Kannst meine ja abschreiben", sagte Scorpius und zwang sich zu einem Lächeln, was hoffentlich auch gelang. Da er nicht wusste, was er sonst noch sagen sollte, hielt er seinen Mund und widmete sich seinem Essen, das ihm irgendwie gar nicht schmecken wollte. Seufzend legte er das Besteck weg und starrte Löcher in die Luft.

Albus goss ihr etwas zum Trinken ein und stellte die Kanne hart auf den Tisch. Er schob den Teller weg, da er keinen Hunger mehr hatte. "Wie du sicher schon gemerkt hast, bringt es nichts mehr, Vero! Es... ich will dich nicht verletzen, aber unsere Wege sollten sich trennen und..."
Er seufzte und sah zu Scorpius. Der Blick, welchen er seinem Freund sendete, sollte ausdrücken, dass dieser auf Vero aufpassen solle.
Albus stand auf. "Es tut mir leid, Vero. Aber es ist besser so. Irgendwann wirst du es vielleicht verstehen", sagte er und verließ die Halle.

In seinem Schlafsaal legte er sich ins Bett und vergrub das Gesicht unter der Decke. Wie hatte er es nur gekonnt? Sicher war sie immer noch geschockt, aber nun war es offizielll. Nun mussten sie nichts mehr befürchten.

Veronica schüttelte den Kopf. "Nein danke Scorp, ich krieg das schon irgendwie geregelt." antwortete sie auf seine Frage. Sie zuckte zusammen, als die Teekanne hart auf den Tisch gestellt wurde. Albus Worte trafen sie wie Schläge. Fassungslos sah sie ihm nach, wie er die Halle verließ,, war nicht mehr wirklich fähig klar zu denken. Vero rührte sich nicht, während Albus' Worte langsam bei ihrem Verstand ankamen. Es war also aus. Endgültig. Sie schluckte und stand auf, verließ die Hall und begab sich zum Astronomieturm.